Das Brückentheater
2011/2012 arbeitete ich ein Schuljahr lang mit 16 Mädchen und Jungen von 7 bis 10 Jahren an einem Kunstprojekt "Kunst und Schule des Landes NRW".
In dem Projekt wurde unter anderem mit den Schülern einige Wände der Schulaula mit einem großen Wandgemälde bemalt.
Das Brückentheater zeigt ein Bild, in dem die Kinder ihre Träume und Wünsche in einer Landschaft so platzieren konnten, wie es für sie sinnvoll erschien. Die einzelnen "Standpunkte" der Kinder wurden mit Wegen und Brücken verbunden. Eine große Brücke in mitten des Bildes führt in die Zukunft, welche die Kinder für sich durchweg positiv gestalten wollten.
Auseinandersetzung und Kreativität
Die Aula der Schule wurde ausgestaltet mit den Gemälden, welche die Kinder mit Acryl-Farben auf Holzplatten angefertigt hatten.
In diesen Unterrichtsstunden setzten sich die Kinder mit sich selbst und den den Beziehungen zu ihrem Umfeld verstärkt auseinander. Fragen wie: Wie sehe ich mich selbst, wie will ich sein oder wer ist mir wichtig und warum, wurden z.B. in Selbstporträts erarbeitet. So manches Mal gerieten hier die Kinder selbst aber auch Freundschaften an ihre Belastungsgrenzen.
Hier bot die gemeinsame kreative Arbeit unter meiner intensiven Begleitung eine gute Möglichkeit, Konflikte zu lösen und den Kindern Selbstvertrauen zu vermitteln.
"Styroporkugelmoleküle"
Bei unserem Schlussprojekt wurden bemalte Styroporkugeln mit Holzstäben zu einem Netzwerk verbunden.
Jeder bemalte seine eigene Kugel so, wie es ihm gefielt oder es für richtig hielt. Danach wurden die Kugeln so miteinander in Verbindung gebracht, dass das große filigrane Gebilde sicher zum Stehen kam.
Für die Kinder war das ein bedeutendes Erfolgserlebnis. Sie konnten erleben, wie man auch mit Partnern Verbindungen knüpfen kann, die man vorher gar nicht so gut in seiner Nähe vertragen konnte.
In dieser Zeit wurden viele Vorurteile als solche erkannt und abgebaut.
Verantwortung an die Kinder abzugeben war mir wichtig
Mir war es wichtig, dem Einzelnen etwas zuzutrauen, sie mit Werkzeug auszustatten und Leitern hochklettern zu lassen. Es gab Kinder, die suchten förmlich nach eigenen Verantwortungsbereichen und erhielten diese auch von mir.
Das Aufblühen und die Freude an der Arbeit waren jedes Mal die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg waren.